Session R1: Zukunftsbilder als Transfer-Methode von Visionen in die Realität
12.11. 2025 I 14:00 – 15:30 Uhr

In Zeiten zunehmender Unsicherheit und gesellschaftlicher Polarisierung rücken Zukunftsbilder als wirkungsvolles Instrument verstärkt in den Fokus. Sie dienen dazu, unterschiedliche Disziplinen zu vereinen, gemeinsame Ziele zu formulieren und diese für eine breite Öffentlichkeit kommunizierbar zu machen. Als strategisches Werkzeug ermöglichen sie es, Zukunftsszenarien anschaulich darzustellen und dadurch Planungsprozesse transparenter und partizipativer zu gestalten. Doch welche Rolle spielen Zukunftsbilder konkret in der Praxis? Können sie dazu beitragen, bessere und umsetzbare Konzepte zu entwickeln, die gesellschaftliche Bedürfnisse und Wünsche demokratisch berücksichtigen? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich bei ihrem Einsatz in Planung, Gestaltung und Management? Diese Fragen werden in einem interdisziplinären Panel mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Stadt- und Raumplanung, Design, Architektur und Management diskutiert. Gemeinsam beleuchten sie die Potenziale und Grenzen von Zukunftsbildern und erörtern, wie diese als Impulsgeber für nachhaltige und zukunftsfähige Entscheidungen dienen können.

Matthias Fischer | Neomind
Prof. Dr. Eileen Mandir | Hochschule München
Annika Storch | Offenbach Institut für Mobilitätsdesign
Stefan Karp | Strategic Innovation and Design Futuring

Referent:innen

Session R2: Neuverteilung des  Verkehrsraumes: rechtliche Möglichkeiten und gesellschaftliche Akzeptanz
12.11. 2025 I 16:15 – 17:45 Uhr

Nach der Novelle des Straßenverkehrsgesetzes können unabhängig vom Bestehen einer Gefahrenlage nun auch der Klima- und Umweltschutz, die Gesundheit und die städtebauliche Entwicklung als Ziele für verkehrspolitische Maßnahmen geltend gemacht werden. Das ist ein von vielen Kommunen seit langem gewünschter Paradigmenwechsel. Nun mehr wird es auch einfacher, den Verkehrsraum neu aufzuteilen. Das ist nicht nur aus nötig, um mehr Platz für den Öffentlichen Verkehr einerseits und für den Rad- und Fußverkehr andererseits zu schaffen. Zusätzliche Chancen bietet auch die SUMP-Planung.

Gerade in den verdichteten Städten muss zudem massiv entsiegelt werden, um die Folgen des Klimawandels in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig jedoch treffen viele Maßnahmen zur Neuaufteilung des Verkehrsraumes und zu seiner Entsiegelung, was unvermeidlich zu Lasten des jahrzehntelang privilegierten motorisierten Individualverkehrs geht, auf Unverständnis oder teilweise heftigen Widerstand betroffener Bürgerinnen und Bürger. Sie sehen vermeintliche Gewohnheitsrechte bedroht, dabei sind sie oft laut und bestimmen so den öffentlichen Diskurs. Selbstbewusst vertretene Teilinteressen verhindern bisweilen sogar demokratisch beschlossene Vorhaben. Die Konflikte könnten mit der neuen Rechtslage noch schärfer werden. In der Session soll der Versuch gemacht werden, Antworten auf die Frage zu finden, wie Auswege aus diesem Dilemma aussehen können.

Dr. Weert Canzler | Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
Dr. Juliane Haus | Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
Dr. Uli Molter | Stadt Oberursel

Referent:innen

R3: Wie können wir Mobilitätsverhalten mit Kommunikation beeinflussen?

13.11. 2025 I 09:00 – 10:30 Uhr

Wer sich für die Mobilitätswende stark macht, braucht Menschen, die ihr Verhalten ändern. Wie kann Kommunikation zu dieser entscheidenden Veränderung beitragen – und warum müssen wir dabei Zielgruppen ganz anders betrachten, als es bisher üblich ist? In einem bisher einzigartigen Projekt haben Wissenschaftler*innen und Expert*innen aus der Praxis zusammengearbeitet und ein praxistaugliches Framework entwickelt: das Lots* Framework für wirksame Verhaltensänderung. Es liefert konkrete Werkzeuge für alle, die mit gezielter Kommunikation die Mobilitätsroutinen des Alltags verändern wollen.

Die Session beginnt mit einem moderierten Panel, in dem die Entwickler*innen des Frameworks ihre Erkenntnisse vorstellen. Dabei werden das zugrundeliegende Verhaltensänderungsmodell, die praktischen Arbeitsschritte und erste Ergebnisse aus der Anwendung präsentiert. Im zweiten Teil wenden die Teilnehmer*innen der Session das Framework selbst an. In vier Arbeitsgruppen werden die verschiedenen Phasen der Verhaltensänderung bearbeitet: von der Bewusstwerdung für Alternativen zum Auto über die Motivationsstärkung bis hin zur dauerhaften Stabilisierung neuer Verhaltensweisen. Jede Gruppe arbeitet mit konkreten Personas und entwickelt Hypothesen sowie praktische Maßnahmen.

Diese Session richtet sich an alle, die evidenzbasierte Verhaltensänderung in der Mobilität vorantreiben möchten. Das Framework ist dabei auf andere gesellschaftliche Brennpunktthemen übertragbar und zeigt, wie Forschungserkenntnisse unmittelbar in anwendbare Werkzeuge übersetzt werden.

Prof. Dr. Sebastian Bamberg | Hochschule Bielefeld
Dr. Jessica Le Bris | experience consulting
Jörg Müller | Lots*
Heike Marquart | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Bernd-Peter Ivanschitz | Wiener Linien

Referent:innen

Programmpartner

Lots* Gesellschaft für verändernde Kommunikation mbH

Als Kommunikationsberatung begleite Lots* Organisationen der Daseinsvorsorge und der öffentlichen Hand mit individuellen Strategien und Beteiligungsformaten, die für Mitgestaltung begeistern. Für Vertrauen in Veränderung, Sicherheit bei Ergebnissen und Akzeptanz für Wandel.

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Offenbach Institut für Mobilitätsdesign

Das Offenbach Institut für Mobilitätsdesign (OIMD) an der Hochschule für Gestaltung Offenbach bündelt seit Januar 2023 den Forschungs- und Lehrschwerpunkt Mobilität der Professuren für Integrierendes Design und Urban Design. Unter der Leitung von Prof. Peter Eckart und Prof. Dr. Kai Vöckler entwickeln Designerinnen und Designer Methoden und Entwürfe für eine menschbezogene und nachhaltige Mobilitätsgestaltung, in Forschungs- und Anwendungsprojekten ebenso wie in der akademischen Lehre. Sie kooperieren dabei mit Forschenden anderer Disziplinen und Hochschulen, mit Kommunen und Behörden, mit Verkehrsunternehmen und Architektur- und Designbüros.

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Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung | WZB

Das WZB erforscht grundlegende gesellschaftliche Fragen. Unsere thematischen Schwerpunkte sind Bildung und Arbeit, Migration, Demokratie, Märkte und Entscheidung, internationale Politik und Recht. Am WZB arbeiten Forscherinnen und Forscher verschiedener Disziplinen zusammen – vor allem aus der Soziologie, der Politikwissenschaft, der Ökonomie, der Rechtswissenschaft und der Psychologie.

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